Bent(e)lerdes Stammes der Edelherren v. Itter
Erstes Haus:
Das erste Haus Itter wird als ein Zweig der
Esikonen gesehen, die auf Esiko auch Asig
826-843 verh. mit Ida, Tochter des Gfn
Egbert und der hl Ida von Herzfeld
zurückgehen. Die Nachkommen erscheinen u.a.
als Grafen im Diemel- und Ittergau.
Im Jahre 1126 übertragen die beiden
Schwestern Rilind und Frederun v. Itter,
Nichten und nächste Erbinnen
des 1124 verstorbenen Grafen und Edelherrn
Folkmar von Itter die von ihm geerbte
allodiale Herrschaft Itter an den Abt von
Corvey. Bei der Übertragung werden sie von
ihrem Mundiburgo (Vormund) Gumbert
von Warburg als agnatischem und somit
nächstem Vetter ihres Onkels bzw. Vaters
vertreten. Gumbert war wohl demnach auch ihr
nächster Erbe und verheiratet mit Gepa v.
Arnsberg-Werl, die Schloss Itter als
Wittwensitz bekam und sich später danach
benannte. Diese venerable matrone Gepa
de Castro Itter hatte vier Töchter.
Wiltrud war Nonne im Kloster Kaufungen,
Luttrud heiratete Widekind v. Schwalenberg,
den Stammvater der Fürsten
v. Waldeck, Berta oder Mechthild den
Stammvater des zweiten Hauses Itter, dem sie
u.a. Schloss und Herrschaft Itter
einbrachte.
Zweites Haus:
Eine der Töchter (wohl Mechthild) der Gepa
v. Itter aus dem ersten Haus (siehe auch
Waldeck) heiratete den Stammvater (wohl Graf
Konrad von Everstein, vor 1120-1128, Inhaber
der Gaugrafschaft Medebach, Vizevogt von Kl.
Helmarshausen) des zweiten Hauses, dessen
wahrscheinlicher Sohn Thietmar (1144) die
bei Paderborn gelegene Herrschaft Büren wohl
auf Allodium der Grafen v. Arnsberg-Werl
begründet und der andere Sohn Gerlach (1144
als Vogt von Medebach, als von Itter 1167
Vizevogt von Kl. Helmarshausen) zum
Ahnherren des zweiten Hauses Itter wird,
welches im Hauptstamm mit dem Edelherrn
Erasmus v. Itter 1442 ausstirbt.
Der nachgeborene Bruder des Edelherrn Konrad
v. Itter (1213-+ vor 1245), Hermann dictus
Penceler, nobilis vir (de Benetlere,
Benzelere, Penzeler) (1224-1260/65) wird zum
Begründer des itterschen Nebenstammes des
Geschlechts Benteler. Seine Söhne, die
Edelherren Eberhard, Hermann und Johann
erscheinen unter folgenden Namen Panzelere,
Penthelerus, Penziler, Penciler und führen
noch die Bezeichnung nobilis vir. Hermann
dictus Panzelere (1262-1298) nimmt später
wieder den Namen v. Itter an. Sein Sohn, der
Knappe Konrad v. Itter (1307-1327) siegelt
1324 zum ersten Mal mit einem anderen Wappen
als die Edelherren v. Itter, nämlich statt
eines gekrönten Löwen mit einem hersehenden
Büffelkopf. Konrad ist u. a. Pfandinhaber
des Paderborner Teils der Trendelburg (1313)
und zusammen mit dem Ritter Raveno von
Kalenberg Pfandinhaber der Burg Herstelle,
die ihnen vom Bischof Dietrich II. v. Itter
und dem Domkapitel übertragen wird (1315).
Die später um Paderborn erscheinenden
Bent(e)ler gehen auf den dritten von fünf
Söhnen Konrads, den Knappen Heinrich auch
Heinemann v. Itter (1324-1359)zurück, der
auch mit dem Büffelkopf siegelt. Sein Enkel
Heinrich Bentelere (1392-1439), Vizeprobst
am Paderborner Dom siegelt als Richter des
Domprobstes ebenfalls mit dem Büffelkopf im
Siegel. Auf Heinrichs Bruder Johann
Bentelere (1392) werden die südlich von
Paderborn auftretenden Benteler
zurückgefuhrt. Heinrich und Johann sind
Söhne des Heinrich v. (de) Benteler (Urk.241
der UrkSamml. d.Ver. f.Gesch.
u.Altertumsk.Westfalens.Abt. Paderborn) und
der Elisabeth Hartmann, T. des bischh.
Amtmannes zu Neuhaus, Heinrich Hartmann, die
in zweiter Ehe nach 1360 mit dem Knappen
Kord d. Älteren v. Elmaringshausen
verheiratet war.
Der Name Benteler führt von dem zwischen
Lippstadt und Wiedenbrück liegenden Oberhof
Benteler her, der 1082 als Binithlari
bezeugt ist. Dieser Hof liegt zwischen
Gütern und Ländereien der Edelherren v.
Itter, die als Lehen der Grafen von Arnsberg
bezeugt und z.T. an die Herren von Erwitte
weiterverlehnt sind. So vermacht auch noch
der Vizeprobst am Paderborner Dom, Heinrich
Benteler, gegen 1439/40 die sogenannte
Benteler-Brede, wohl ebenfalls ehemaliges
Arnsberger Lehen, südlich vor der Stadtmauer
von Lippstadt an die Benefiziaten des
Paderborner Doms.
Die heutigen Zweige Dahl, Schwaney und
Benhausen gehen ununterbrochen auf Hermann
Benteler zu Dahl geb. ca. 1570 gest. vor
1633 zurück.
Aufnahme in die Adelsmatrikel der Vereinigung der Edelleute in Österreich (V.E.Ö.) als Edle Herren v. Bentler/Benteler für Michael Bentler, Wien, den 30.April 2006. Die Mitglieder obiger Zweige führen die Titel Edler Herr, Edle Herrin v. Bent(e)ler, falls sie agnatisch von Hermann Penceler zu Itter abstammen, wobei nach deutschem Namensrecht die Titel und das Adelszeichen "v." aufgrund des 1918 noch verdunkelten Adels nicht Bestandteil des Namens sind.
Wappen:
(Stw-Itter, wie Everstein und Büren, letztes
in anderen Farben): in Blau eine s. gekr.
Löwe; Hz. nat. Hirschkopf mit Hals.
Wappen
Itter-Bent(e)ler 1324: ein
hersehenender Büffelkopf, Farben und
Helmzier unbekannt.
Wappen 1982 durch
Familienratsbeschluß und 2006 V.E.Ö. :
geviert: 1 und 4 in Blau ein s. g. gekr.
Löwe, 2 und 3 in s. ein r. hersehender
Büffelkopf. Hz. ein silber:weisser
Hirschkopf mit Hals, der in oben s/w Decken
übergeht, unten rechts b. und links r.
Wahlspruch: Pro Dei
voluntate et maiorum nostrorum honore.
Literatur:
Johann Adam Kopp: Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter, einem uralten Adeligen Hause in Hessen, hrsg. von Carl Philipp Kopp, Marburg 1751;
Helfrich Bernhard Wenck: Hessische Landesgeschichte, Band 2, "Grafen und Herren im Ittergau", Frankfurt Leipzig 1789; Band 3, Urkundenbuch, 1803;
Johann Suibert Seibertz: Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogtum Westfalen. Arnsberg, 1855. S.390ff. Digitalisierte Fassung in Seibertz, Landes- und Rechtsgeschichte…;
Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Neue Folge Bd VIII/105, Klostermann, Frankfurt/Main;
Rudolf Benteler: Familienforschung Benteler-Bentler, Bad Lippspringe, Eigenverlag 1992;
Michael Bentler: "Gepa von Itter, eine geborene Gräfin von Arnsberg-Werl" in "Blick in unsere Großgemeinde" Unsere Heimat Nr.99 Geschichtsverein Itter-Hessenstein, Vöhl-Dorfitter, Juli 2000.
Internet: http://www.benteler-bentler.eu, http://www.haus-itter.eu